Bettina Von Kampen, Alison Douglas, Carrie McAiney und Shelley Wright
Hintergrund: Eine aktuelle Literaturübersicht zeigt, dass es keine standardisierten Maßnahmen zur Beurteilung der Mobilität bei Personen mit fortgeschrittener Demenz gibt. Personen mit mittelschwerer bis schwerer Demenz haben erhebliche Schwierigkeiten, Anweisungen zu befolgen. Ziel der Studie war es, eine identische Messung von Gang und Gleichgewicht für die Anwendung bei Personen mit Demenz zu entwickeln. Wir haben uns entschieden, das „Tinetti Assessment Tool for Balance and Gait“ zu ändern, da viele der Dinge durch Beobachtung unterstützt werden. Die Änderung von Testelementen erfordert eine Analyse der Zuverlässigkeit, bevor die Gültigkeit festgestellt werden kann. Ziel: Ermittlung der Inter-Rater- und Test-Retest-Reliabilität des „Tinetti Assessment Tool for Balance and Gait-Dementia“ Methoden: Inter-Rater-Reliabilität: Die Teilnehmer wurden gleichzeitig von zwei Bewertern beobachtet und bewertet, die mit den schriftlichen Anweisungen vertraut waren (Physiotherapeut, Physiater oder Pflegepersonal). Test-Retest-Reliabilität: Der Test wurde nach 10 bis 30 Minuten wiederholt. Ergebnisse: Insgesamt wurden n=20 Teilnehmer rekrutiert und eingeschlossen. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 75 Jahre, wobei der Großteil weiblich war (n=11, 55 %). Bei allen wurde Demenz oder kognitive Beeinträchtigung diagnostiziert. Sekundärdiagnosen sind Herzleiden, Diabetes und Parkinson. Der durchschnittliche Wert der kognitiven Beurteilung (SMMSE) betrug 8,5/30 (n=12). Die Inter-Rater-Reliabilität des Gesamtwerts war hoch (r=0,90), ebenso wie die Test-Retest-Reliabilität (r=0,92). Diskussion: Diese Ergebnisse entsprechen der etablierten Reliabilität des ursprünglichen Tinetti-Tools (r>0,8). Die Ergebnisse zeigen, dass die modifizierte Messung eine ausreichende Reliabilität aufweist, um mit der Validitätsprüfung zu beginnen. Die Entwicklung einer Messung, die funktionelle Veränderungen in dieser Population bewertet, ist entscheidend, um die Auswirkungen von Mobilisierungs- und Mindestrückhalteprogrammen für Demenzkranke in der zukünftigen Pflege zu bestimmen. Weitere Studien werden die Gültigkeit des Cut-Scores zur Vorhersage des Sturzrisikos feststellen. Stürze bei gebrechlichen älteren Menschen sind ein typisches Problem mit steigender Inzidenz. Gang- und Haltungsinstabilität sind wichtige Risikofaktoren für Stürze, insbesondere bei geriatrischen Patienten. Da Gehen Aufmerksamkeit erfordert, tragen kognitive Beeinträchtigungen wahrscheinlich zu einem erhöhten Sturzrisiko bei. Um Personen mit hoher Sturzneigung zu erkennen, ist eine objektive Quantifizierung der Gang- und Gleichgewichtsfähigkeit erforderlich. Neuere Studien haben gezeigt, dass die Schrittvariabilität bei älteren Menschen und unter Dual-Task-Bedingungen erhöht ist und möglicherweise empfindlicher zur Erkennung des Sturzrisikos ist als die Gehgeschwindigkeit. Im Rahmen der vorliegenden Studie haben wir schrittbezogene Messungen durch Messungen ergänzt, die Rumpfbewegungsmuster als Indikatoren der Gleichgewichtsfähigkeit beim Gehen quantifizieren. Ziel der Studie war es, die Auswirkungen von beeinträchtigter Kognition und Dual-Tasking auf die Gangvariabilität und -stabilität bei geriatrischen Patienten zu quantifizieren.