Mick Hunter
Ziel: Erlebnisvermeidung (EA), die Vermeidung unangenehmer Wahrnehmungen und Emotionen, ist ein wesentlicher Faktor für die Entstehung und/oder Aufrechterhaltung einer Vielzahl von maladaptiven Verhaltensweisen und Psychopathologien. Außerdem wurde EA in den meisten Therapieansätzen als Faktor für das Engagement von Patienten in der Therapie anerkannt. Die Messung von EA wird jedoch durch die Vielfalt seiner Erscheinungsformen in einer Reihe von Psychopathologien erschwert. Ziel dieser Studie war es, EA als ein- oder mehrdimensionales Konstrukt in Bezug auf Psychopathologie zu charakterisieren und seine Sensibilität gegenüber Veränderungen während der Therapie zu bewerten.
Methoden: In dieser Studie wurden 82 Teilnehmer zur Psychotherapie an einen von vier psychiatrischen Diensten überwiesen und füllten zu Beginn der Therapie und erneut bei der Nachuntersuchung drei Monate später Fragebögen zur Messung von EA, Gedankenkontrolle und Emotionskontrolle aus.
Ergebnisse: Strukturgleichungsmodelle (SEM) konnten die latente Variable der EA erfassen und Veränderungen während der Therapie überwachen.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass EA-Messungen empfindlich auf Veränderungen reagieren und dass EA ein mehrdimensionales Konstrukt ist.