Nehal Yemula
Hintergrund: Bei der Parkinson-Krankheit gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass die ersten pathophysiologischen Veränderungen im Magen-Darm-Trakt auftreten, bevor Veränderungen im Gehirn sichtbar werden. Unser Ziel ist es, die Prävalenz von GIT-Symptomen in frühen Stadien der Parkinson-Krankheit und den Zusammenhang zwischen GIT-Symptomen und dem UPDRS zu untersuchen.
Methoden: 10 Patienten im Frühstadium der Parkinson-Krankheit und 8 Kontrollpatienten wurden vom Norfolk and Norwich University Hospital rekrutiert. UPDRS-Motorik-Scores wurden in Ambulanzen durchgeführt, wobei den Teilnehmern ein PD-spezifischer Magen-Darm-Fragebogen ausgehändigt wurde, in dem sowohl der Schweregrad als auch die Häufigkeit bewertet wurden. Die bewerteten Symptome waren Bauchschmerzen, Verstopfung, Tenesmus, harter Stuhl, Reflux, Dysphagie, frühes Sättigungsgefühl und Blähungen.
Ergebnisse: Die Häufigkeit der Symptome innerhalb der PD-Gruppe war Tenesmus (80 %), Blähungen (60 %), Reflux (60 %), Bauchschmerzen (50 %), Verstopfung (50 %) und harter Stuhl (50 %), frühe Sättigung (20 %) und Dysphagie (10 %). Tenesmus (p=0,02) war das einzige Symptom, bei dem sich zwischen der PD- und der Kontrollgruppe ein statistisch signifikanter Unterschied zeigte. Der Gesamtmedianwert für die GIT-Symptome für PD und Kontrolle betrug 7,0 (IQR 2,0 bis 9,0) bzw. 1,0 (IQR 0,0 bis 5,75), mit statistischer Signifikanz (p=0,05). Für die Gesamtwerte für den Gastrointestinaltrakt und die UPDRS-Motorikwerte gab es eine positive Korrelation (r=0,239), wenn auch nicht signifikant (p=0,51).
Schlussfolgerungen: Bei der Mehrheit der Patienten im Frühstadium traten gastrointestinale Symptome auf. Symptome im unteren Gastrointestinaltrakt waren häufiger als im oberen Gastrointestinaltrakt, was mit Braaks Hypothese übereinstimmt. Weitere Forschungen zum zeitlichen Verlauf der Symptome im Zusammenhang mit der Diagnose sind von entscheidender Bedeutung und können zu einer früheren Diagnose der Parkinson-Krankheit führen.