Rakesh Kumar Singh, Ayantika Biswas und Santosh Kumar Sharma
Hintergrund: Erzwungener Sex ist ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen, HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten. In Indien gibt es nur begrenzte Studien zu MSM, und es wurden keine systematischen Versuche unternommen, die Auswirkungen des ersten erzwungenen Sex mit Männern und HIV zu ermitteln. Daher untersuchte die vorliegende Studie die Prävalenz des ersten erzwungenen Sex und seinen Zusammenhang mit HIV-Infektionen in Südindien. Methoden: Die vorliegende Studie verwendete Daten aus der Querschnittsstudie „Integrated Behavioural and Biological Assessment“ aus den Jahren 2009–2010. Die Studie wurde in ausgewählten Distrikten der Bundesstaaten Andhra Pradesh, Tamil Nadu und Maharashtra durchgeführt. Die Stichprobengröße von MSM betrug 3875. Es wurde eine bivariate und multivariate logistische Regressionsanalyse verwendet. Ergebnisse: MSM, die ihren ersten erzwungenen Geschlechtsverkehr mit einem Mann gemeldet haben, sind mit höherer Wahrscheinlichkeit HIV-positiv (34,69 % vs. 29,06 % und OR = 1,297, p < 0,05) als MSM, die keinen ersten erzwungenen Geschlechtsverkehr mit einem Mann hatten. In Tamil Nadu ist die Prävalenz des ersten erzwungenen Geschlechtsverkehrs mit einem Mann unter MSM am höchsten in Salem (57,1 %), gefolgt von Madurai (56,4 %) und Dharmapuri (51,2 %). In Andhra Pradesh hatten 23,5 % der MSM ihren ersten erzwungenen Geschlechtsverkehr mit einem Mann in Hyderabad, gefolgt von Guntur (16,8 %), East Godavari (8,8 %) und Vizag (4,0 %). Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie hat ergeben, dass der erste erzwungene Geschlechtsverkehr mit einem Mann ein signifikanter Risikofaktor für eine HIV-Infektion unter MSM in Südindien ist. Daher besteht dringender Bedarf, die Prävalenz des ersten erzwungenen Geschlechtsverkehrs und die Übertragung der HIV-Infektion unter Kontrolle zu bringen.