Burkink E, Van Delft LCJ, Nagtzaam IF und Van de Vleuten CJM
Hintergrund: Infantile Hämangiome (IH) sind die häufigsten gutartigen (vaskulären) Tumoren im Kindesalter, müssen jedoch aufgrund ihres natürlichen, selbstlimitierenden Verlaufs nicht unbedingt behandelt werden; im Falle von Ulzerationen, Blutungen oder möglichen Deformationen ist eine Behandlung erforderlich. Große segmentale Gesichtshämangiome können mit dem PHACE-Syndrom verbunden sein.
Falldarstellung: Wir präsentieren den Fall eines Jungen mit einem großen segmentalen Gesichts-IH. Ulzeration, Größe und Lokalisation waren Indikationen für die Behandlung mit Propranolol bis zu einer Dosis von 3 mg/kg/Tag in drei Dosen elf Tage nach der Geburt. Aufgrund der Lokalisation und Verteilung musste das PHACE-Syndrom ausgeschlossen werden: Der Patient wurde auf mögliche Hirn-, Herz- und Gefäßfehlbildungen sowie Sehstörungen untersucht. Das IH besserte sich. Im Alter von neun Monaten traten keine Nebenwirkungen oder ein Fortschreiten des IH auf.
Diskussion: Propranolol ist ein Betablocker, der bei der Behandlung von IH wirksam ist. Sein Wirkmechanismus ist noch nicht vollständig geklärt. Wir beschreiben ausführlich unseren Ansatz zur frühen Propranolol-Behandlung dieses großen segmentalen Gesichts-IH.
Schlussfolgerung: Komplizierte IH wie das hier beschriebene können sicher und effektiv mit Propranolol behandelt werden; ein sehr früher Behandlungsbeginn wird empfohlen, um die Entwicklung anatomischer Deformitäten zu verhindern. Unser Patient wurde mit 3 mg/kg/Tag Propranolol in drei Dosen behandelt, um zukünftige Entstellungen zu verhindern, wenn sich die Erkrankung in einem Hochrisikobereich wie dem Gesicht befindet. Weitere Forschung ist erforderlich, um einen einheitlichen Ansatz und eine universelle Leitlinie für die Behandlung von IH mit Propranolol zu entwickeln. Schlüsselwörter: Infantiles Hämangiom, Hämangiom, Propranolol, Betablocker, PHACE-Syndrom
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