Elena G. Fokina und Andrei N. Gerasimov
Zweck der Studie: Die Arbeit befasst sich mit einer neuen Methode zur Diagnostik der hämorrhagischen Form des Erysipels als Möglichkeit zur frühzeitigen Vorhersage schwerer (hämorrhagischer und erythematös-bullös-hämorrhagischer) Formen des Erysipels. Der Vorteil der Methode besteht in der Möglichkeit, schweres Erysipel bereits im Frühstadium der Erkrankung (1–2 Tage) vorherzusagen. Mit der Methode können Patienten rasch nach Schwere der Erkrankung differenziert werden, um die therapeutischen Maßnahmen zu optimieren. Materialien und Methoden: Patienten mit Entzündungsherden im Gesicht (n=24) und an den Beinen (n=36) wurden in verschiedenen Stadien der Erkrankung (Tag 1–3; 4–6; 7–10 und 11–15 nach Ausbruch der Erkrankung) untersucht, die im 2. Moskauer Klinischen Krankenhaus für Infektionskrankheiten stationär behandelt wurden. In einer multivarianten Korrelationsanalyse wurden 60 biochemische und hämostasebezogene Faktoren untersucht. Ergebnisse: Die hämorrhagische Form des Erysipels wurde bei 51,6 % aller Untersuchungen diagnostiziert. Der Erysipel-Schweregradindex wird wie folgt berechnet: 3,075 – 0,009 x „Amylase, Serum (IE/l)“ + 0,841 x „Erysipel-Lokalisation (Gesicht = 1, LL = 2)“ + 0,004 x „CRP, Serum (mg/l)“ – 0,071 x „Albumin, Serum (g/l)“ + 0,027 x „AST, Serum (IE/l); wobei: 3,075 – nicht standardisierter Koeffizient; die Gesamtamylase im Serum (IE/l); die Erysipel-Lokalisation (Gesicht = 1, LL = 2); das C-reaktive Protein im Serum (mg/l); das Albumin im Blutserum (g/l); die Aspartat-Aminotransferase im Serum (IE/l). Schlussfolgerungen: Das Risiko eines hämorrhagischen Erysipels war in dieser Gruppe 9,9-mal höher, wenn die Erysipelentzündung an den Beinen anders war als im Gesicht (Odd Ratio = 9,9 [2,8; 34,7]). Der vorgeschlagene Risikoindex für die hämorrhagische Form des Erysipels ist einfach zu berechnen und leicht anzuwenden.
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