Alene
Hintergrund: Syphilis wird durch Bakterien namens Treponema palladium verursacht und durch sexuellen Kontakt, Bluttransfusionen oder transplazentar von einer schwangeren Frau auf ihren Fötus übertragen. Unter den sexuell übertragbaren Krankheiten sind Syphilis und HIV erhebliche Probleme der öffentlichen Gesundheit in Äthiopien und verursachen mehrere negative Schwangerschaftsausgänge. Ziel dieser Studie ist es daher, das Ausmaß beider Infektionen bei schwangeren Frauen zu ermitteln, die in den öffentlichen Gesundheitseinrichtungen von Debre Berhan eine Schwangerschaftsvorsorge in Anspruch nehmen.
Ziel: Bestimmung der Seroprävalenz von Syphilis- und HIV-Infektionen und damit verbundenen Faktoren bei schwangeren Frauen, die die Schwangerschaftsvorsorge in den öffentlichen Gesundheitseinrichtungen von Debre Berhan, Nord-Shewa, Äthiopien, 2018 in Anspruch nehmen.
Methoden: Von September 2015 bis August 2017 wurde in den öffentlichen Gesundheitseinrichtungen von Debre Berhan eine einrichtungsbasierte retrospektive Querschnittsstudie (Aktenüberprüfung) anhand individueller ANC-Diagramme unter Verwendung einer strukturierten Checkliste durchgeführt. Die Qualität der Daten wurde durch Schulungen des Datensammlers und durch Erfassung der Daten unter Verwendung einer vorab getesteten Checkliste aufrechterhalten. Abschließend wurden die Daten in EPI Data3.02 eingegeben; die deskriptive und binäre logistische Regressionsanalyse wurde mit SPSS Version 16 durchgeführt; Variablen in der multivariaten Analyse mit einem P-Wert < 0,05 werden als statistisch signifikant betrachtet.
Ergebnis: In dieser Studie waren insgesamt 7 (1,8 %) und 28 (7,2 %) der schwangeren Mütter positiv auf Syphilis bzw. HIV. Die höchsten Zahlen an Syphilis- und HIV-Prävalenzen wurden im Jahr 2015 gemeldet. Vorherige STD-Vorgeschichte für Syphilis (AOR 9,4; 95 % KI 1,6–25) und HIV (AOR 8,2; 95 % KI 2,2–31,8), vorherige Totgeburt für Syphilis (AOR 4,9; 95 % KI 1,1–23,4) und HIV (AOR 5,6; 95 % KI 1,8–17,1) und HIV-positiver Partnertest für HIV (AOR 11,9; 95 % KI 1,18–20,6).
Schlussfolgerung und Empfehlung: Syphilis- und HIV-Infektionen waren bei schwangeren Frauen in unserem Untersuchungsgebiet weit verbreitet. Risikofaktoren für beide Infektionen waren eine sexuell übertragbare Krankheit der Mutter und Totgeburten in der Vorgeschichte. Daher ist es wichtig, dass jede schwangere Frau während ihres Besuchs im ANC Gesundheitsinformationen erhält und ein Test des Partners empfohlen wird.