Hefziba Vahav
Ziel dieser Studie ist es, das Phänomen des Singledaseins bei Erwachsenen mit geistiger Behinderung (ID) zu untersuchen. Dabei werden psychologische (Bindungs- und Intimitätstheorien) und soziologische (Selektions-/Anpassungsmechanismen) Theorien herangezogen, die das Singledasein in der Allgemeinbevölkerung erklären. Die Stichprobe umfasste 56 Paare und 40 Singles mit leichter/mittelschwerer ID (CA: M = 37,54, SD = 10,90), die eine Reihe von 10 Fragebögen zum Singledasein beantworteten. Entgegen unserer Hypothese konnten zwischen Singles und Paaren mit ID keine Unterschiede in Bezug auf Bindung, Intimität und soziale und emotionale Fähigkeiten festgestellt werden. Es wurden jedoch erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Bindung an eine nahestehende Person und in Bezug auf die Erwartungen an Ehe und Partner festgestellt, was darauf hindeutet, dass die Singles unrealistische Heiratsschemata haben. Alle Teilnehmer äußerten den Wunsch nach einer intimen Beziehung und einer Heirat. Ignoriert die Gesellschaft diese Bedürfnisse?