Brankica Vasiljevic
Trotz jüngster Fortschritte in der Intensivtherapie von Neugeborenen besteht immer noch eine erhebliche Morbidität im Zusammenhang mit extremer Frühgeburt, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Lungen-, neurologische und Sehbeeinträchtigungen umfasst. Diese Komplikationen der Frühgeburt beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität dieser Kinder für den Rest ihres Lebens, sondern können auch zahlreiche medizinische und wirtschaftliche Belastungen für die Gesellschaft verursachen. Keine einzelne Therapie hat sich bei der Vorbeugung oder Behandlung von Entwicklungsverletzungen der Lunge, des Gehirns und der Netzhaut bei Frühgeborenen oder der hypoxisch-ischämischen Hirnverletzung bei voll ausgetragenen Säuglingen als wirksam erwiesen. Stammzellbasierte Therapien bieten sich als potenzielle alternative Behandlung für solche komplexen Krankheiten (BPD, IVH, ROP und HIE) mit multifaktorieller Ätiologie an. In jüngster Zeit haben verschiedene präklinische Studien gezeigt, dass die Stammzelltherapie Verletzungen bei neugeborenen Tiermodellen von BPD, HIE, IVH und ROP deutlich abschwächt. Allerdings ist Vorsicht geboten, da stammzellbasierte Therapien für regenerative Zwecke eine Innovation darstellen, die Wirkmechanismen noch nicht vollständig verstanden sind und Standardisierung, klinische Indikationen, Zeitpunkt und Dosierung erforderlich sind, um in naher Zukunft eine sichere klinische Umsetzung der Stammzelltherapie in Tiermodellen für Neugeborene zu ermöglichen.