Abdul Sami Shaikh
Der Einfluss von Antiepileptika auf den Vitaminspiegel im Serum ist umstritten und ungewiss. Da es keine klaren Schlussfolgerungen zum Einfluss von Antiepileptika auf den Vitaminspiegel im Serum gibt, bedarf es weiterer klinischer Studien, um den Einfluss alter und neuerer Antiepileptika auf den Vitaminspiegel im Serum von Epilepsiepatienten festzustellen und so eine angemessene Verwendung von Vitaminpräparaten zu erreichen. Ziel: Die Absicht der vorliegenden Untersuchung besteht darin, die Hypothese zu bestätigen, ob der Vitaminspiegel durch Antiepileptika verändert wird oder nicht. Die Studie zielt auch darauf ab, aufzudecken, welche Vitaminspiegel besonders stärker verändert werden, ob der Vitaminspiegel vom Geschlecht beeinflusst wird und von Art und Anzahl der eingenommenen Antiepileptika. Methoden: Die vorliegende Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Neurologie am Qilu-Krankenhaus der Shandong-Universität durchgeführt. Insgesamt wurden 63 Serumproben von Epilepsiepatienten, die Antiepileptika als Monotherapie oder Polytherapie erhielten, zur Analyse von neun Vitaminserumspiegeln angefordert. Insgesamt wurden neun Vitamine (B1, B2, B6, B9, B12, A, C, D und E) bei Epileptikern, die Antiepileptika erhielten, analysiert. Die Serumergebnisse aller Vitamine wurden zusammengestellt und mit SPSS ausgewertet. Ergebnisse: Es war alarmierend, dass die Serumspiegel von Vitamin D bei fast allen (90 %) Epileptikern dieser Studie besonders niedrig waren. Bemerkenswerterweise lagen auch die Serumspiegel von Vitamin C und Vitamin B1 bei 72 % bzw. 46 % der Epileptiker unter dem Referenzbereich. Die übrigen Vitamine lagen bei den meisten Patienten nahezu im Referenzbereich. In unserer Studie unterscheiden sich Mittelwert und Häufigkeit der Vitamin D-, C- und B1-Spiegel zwischen verschiedenen Geschlechtsgruppen nicht allzu sehr. Die Patienten, die neuere Antiepileptika erhielten, wiesen im Vergleich zu den Patienten, die ältere Antiepileptika erhielten, leicht erhöhte Vitamin D-Serumspiegel auf. Wir stellten bei Patienten unter Monotherapie im Vergleich zu Patienten unter Polytherapie niedrige Vitamin D-, C- und B1-Serumspiegel fest. Schlussfolgerung: Das bedeutendste und überraschendste Ergebnis dieser Studie war, dass insbesondere die Vitamin-D-Serumspiegel bei fast allen Patienten sehr niedrig waren und bei einigen Patienten auch die Vitamin-B1-Serumspiegel unter dem Referenzbereich lagen. Noch wichtiger ist, dass hier erstmals berichtet wird, dass auch die Vitamin-C-Serumspiegel bei der Mehrzahl dieser chinesischen Epilepsiepatienten unter dem Referenzbereich lagen. Es wird empfohlen, alle diese Vitamine zusätzlich zur therapeutischen Arzneimittelüberwachung der Antiepileptika regelmäßig zu überwachen. Zur weiteren Evaluierung sind zusätzliche klinische Studien erforderlich. Es wird außerdem empfohlen, Epilepsiepatienten mit niedrigen Serumspiegeln dieser Vitamine Vitaminpräparate zusammen mit Antiepileptika zu verschreiben, um ihre Anfälle wirksamer und effizienter zu kontrollieren.