Zhao Z und Tan C
Diabetes mellitus in der Frühschwangerschaft ist die schwerwiegendste mütterliche Erkrankung, die angeborene Fehlbildungen bei Neugeborenen verursachen kann, eine Komplikation, die als diabetische Embryopathie bezeichnet wird. Selbst in den Industrieländern, in denen eine aggressive glykämische Kontrolle und perinatale Versorgung zur Verfügung stehen, ist die Fehlbildungsrate bei Schwangerschaften mit Diabetikerinnen immer noch dreimal höher als die allgemeine Rate. Angesichts der raschen Zunahme der Zahl diabetischer Frauen im gebärfähigen Alter wird die Fehlbildungsrate in naher Zukunft voraussichtlich dramatisch ansteigen. Daher wird die Prävention embryonaler Fehlbildungen zu einer dringenden Aufgabe. Grundlagenforschung an Tiermodellen hat die Beteiligung wichtiger zellulärer Aktivitäten, einschließlich Proliferation und Apoptose, und damit verbundener intrazellulärer Stoffwechselzustände, einschließlich nitrosativer, oxidativer und endoplasmatischer Retikulum-Stresszustände bei diabetischer Embryopathie aufgedeckt. Grundlagenforschung hat auch die Wirksamkeit von Behandlungen durch gezieltes Angreifen der intrazellulären Stresszustände zur Verringerung embryonaler Fehlbildungen nachgewiesen. Die Übertragung der grundlegenden Erkenntnisse auf den Menschen erfordert jedoch hohe Sicherheitsstandards für die Embryonen und Mütter. Die jüngste Identifizierung und klinische Untersuchung bioaktiver Substanzen aus Pflanzen hat die Suche nach sicheren und wirksamen natürlich vorkommenden Phytochemikalien wie Flavonoiden, Stilbenoiden und Curcuminoiden als mögliche Wirkstoffe zur Vorbeugung von Geburtsfehlern bei Schwangerschaften mit Diabetes vorangetrieben.