Victor Mburu Macharia, Caroline Ngugi, Raphael Lihana und Musa Otieno Ngayo
Einleitung: Eine Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2) ist mit einem dreifach erhöhten Risiko einer HIV-1-Infektion verbunden. Die Prävalenz von HIV-1 und HSV-2 in den Fischergemeinden an den Ufern des Viktoriasees in Kisumu ist Berichten zufolge hoch. Dies kann zur wachsenden HIV-Epidemie in Kenia beitragen, einschließlich der Verbreitung übertragener Arzneimittelresistenz (TDR). Wir berichten über Daten zum Zusammenhang zwischen HSV2/HIV-1-Koinfektion und TDR in dieser antiretroviralen (ARV)-naiven Bevölkerung. Methoden: Von 249 einwilligenden Fischern an 5 Stränden wurden Blutproben entnommen und ein detaillierter soziodemografischer Fragebogen ausgefüllt. Die Blutproben wurden auf HIV-1/HSV2-Koinfektion untersucht. Die HSV-2-Serologie wurde mithilfe des Kalon HSV Typ 2-Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELISA) durchgeführt. Die HIV-1-Beratung und Serologie wurden entsprechend den in Kenia geltenden Standards durchgeführt. Dabei wurden zwei parallele Schnelltests (Alere Determine HIV-1/2 und Trinity Biotech Uni-Gold) sowie ein dritter ELISA (Vironostika HIV Uni-Form II Ag/Ab) zur Klärung von Unstimmigkeiten eingesetzt. Alle HIV-positiven Proben wurden mit einem eigenen HIV-1-pol-RT-Genotypisierungsprotokoll auf TDR getestet. Ergebnisse: Von den 249 rekrutierten Fischern (durchschnittliches Alter 35,1 Jahre) waren 134 (53,8 %) HSV-2-positiv, 59 (23,7 %) waren HIV-positiv und 48 (19,3 %) hatten eine HIV/HSV-2-Koinfektion. 23 der 59 (38,9 %) HIV-positiven Männer hatten TDR, wobei die Mehrheit (19/23, 82,6 %) der Fischer eine HIV/HSV-2-Koinfektion aufwies. Unter den 48 mit HIV/HSV-2 koinfizierten Fischern wiesen neun Resistenzmutationen gegen Nukleotid-Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI) auf, wobei die NRTI-assoziierten Mutationen [NAMS] am häufigsten waren, wobei M184V (77,8 %) und K65R (11,1 %) am häufigsten waren. Neunzehn (19) Fischer hatten Nicht-NRTI-Mutationen (NNRTIs), darunter jeweils vier (21,1 %) von K103N, Y181C und G190A, drei (15,7 %) V179T-, zwei V901V- und jeweils eine A98G- und Y188L-Mutation. Unter den 11 Fischern mit HIV-1-Monoinfektion wiesen vier (36,4 %) arzneimittelresistente Mutationen auf. Ein Fischer hatte die NRTI-Resistenzmutation M184V. Außerdem hatten drei Männer (3/4) eine NNRTI-Resistenz Jeweils K103N-, G190A- und Y181C-Mutationen. Im Regressionsmodell war die HIV/HSV-2-Koinfektion unabhängig mit TDR assoziiert [OR 4,1 (95 % KI 1,4 bis 11,9)]. Schlussfolgerung: Der TDR-Level gegen NNRTIs war bei diesen ARV-naiven Fischern signifikant hoch, insbesondere bei jenen, die mit HSV-2 koinfiziert waren. Eine HSV-2-Infektion kann das TDR-Risiko in dieser Population erhöhen.