Maurice Yé
Hintergrund: Mobiltelefone bieten ein bemerkenswertes Potenzial für die Bereitstellung einer medizinischen Grundversorgung. In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen werden sie häufig zur Unterstützung der Gesundheitsversorgung eingesetzt. In Burkina Faso sind die hohe Müttersterblichkeitsrate und die hohe Zahl von Menschen, die mit HIV leben, vorrangige Anliegen der Regierung. Hier beschreiben wir eine innovative Mobiltelefonplattform, die dazu beiträgt, die Zugangsbarrieren zu Gesundheitsdiensten für Gemeindemitglieder in ländlichen Gesundheitsbezirken zu überwinden.
Methoden: Es wurde ein Mobiltelefonprojekt umgesetzt, um Müttern und HIV-Infizierten einen besseren Zugang zu Gesundheitsinformationen und medizinischer Versorgung zu ermöglichen. Ein interaktives Nachrichten- und Sprachsystem wurde entwickelt und in die wichtigsten Landessprachen integriert, um die Lese- und Schreibbarriere zu überwinden. Darüber hinaus wurde ein Erinnerungssystem für Patienten an Folgetermine integriert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 423 schwangere Frauen, 319 Neugeborene und 116 HIV/AIDS-Patienten im Jahr 2015 von Gemeindegesundheitsarbeitern über das System nachbetreut. Durchschnittlich wurden 177 Patienten an Termine erinnert. Die Inanspruchnahme der Schwangerschaftsvorsorge nahm um 8 % zu, und die HIV-Patienten nahmen die antiretroviralen Behandlungen besser in Anspruch. Auch der Verlust von Nachsorgeuntersuchungen bei HIV-Patienten ging um etwa 84 % zurück (P<0,05) und die Zahl der unterstützten Entbindungen nahm um 41 % zu. Der Einsatz mobiler Geräte bei einer schwer erreichbaren Bevölkerung ist jedoch eine Herausforderung.
Schlussfolgerung: Die Nutzung von Mobiltelefonen auf Gemeindeebene ist ein wirksames Mittel, um den gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsinformationen und die Beteiligung an der lokalen Gesundheitspolitik zu verbessern. Es sind jedoch auch Herausforderungen zu erwarten.
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