Schneeweiss MC, Solomon DH und Merola JF
Ziel: Immunmodulatorische Wirkstoffe werden zunehmend zur Behandlung der atopischen Dermatitis (AD) bei Kindern diskutiert. Wir wollten die Muster der Verwendung systemischer immunmodulatorischer Medikamente bei Kindern verstehen.
Methoden: Wir verwendeten longitudinale Patientendaten aus einer Datenbank für Versicherungsansprüche, IBM Market Scan, die 185 Millionen Patienten in den USA zwischen 2003 und 2016 erfasste, um Kinder mit einer Diagnose von AD (ICD-9 691.x oder ICD-10 L20.9) im Zusammenhang mit einem ambulanten oder stationären Besuch zu identifizieren. Wir berechneten den Anteil der Patienten, die in den 6 Monaten nach dem ersten Praxisbesuch mit einer Diagnose von AD systemische Medikamente zur Behandlung von AD verwenden. Zu den Medikamenten von Interesse zählen systemische nicht-biologische immunmodulatorische Medikamente und biologische immunmodulatorische Medikamente. Wir haben die Verwendung systemischer immunmodulatorischer Wirkstoffe zur Behandlung von pädiatrischer AD über einen Zeitraum von 10 Jahren, von 2005–2015, untersucht, und zwar für jeden Wirkstoff einzeln.
Ergebnisse: Wir haben 1,6 Millionen Kinder mit AD und ohne andere Autoimmun- oder Entzündungskrankheiten identifiziert, die ansonsten eine immunmodulatorische Behandlung erfordern würden. Über alle Altersgruppen hinweg stieg der Einsatz von Biologika im 10-Jahreszeitraum von 2005 bis 2015 von 0,1 auf 0,3 pro 1.000 und der Einsatz nicht-biologischer systemischer immunmodulatorischer Medikamente von 0,2 auf 0,7 pro 1.000. Unter den nicht-biologischen systemischen Medikamenten verzeichnete Methotrexat den schnellsten Anstieg (0,1 auf 0,3).
Schlussfolgerung: Bei Kindern und Jugendlichen mit der Diagnose atopische Dermatitis und ohne andere Krankheitsindikation für deren Einsatz war der Einsatz systemischer immunmodulatorischer Medikamente in den letzten 10 Jahren zwar selten, nahm aber stetig zu.