Peter P Groenewegen, Arnoldas Jurgutis
HintergrundGriechenland ist von der Staatsschuldenkrise hart getroffen. Dies erfordert umfassende Reformen, um ein nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum wiederherzustellen. Das Gesundheitswesen ist einer der öffentlichen Sektoren, die reformbedürftig sind. Die Task Force der Europäischen Union (EU) für Griechenland hat die Autoren gebeten, die Situation der Primärversorgung zu bewerten und Reformempfehlungen abzugeben. Die Primärversorgung ist besonders relevant, da sie die Effizienz des Gesundheitssystems erhöhen und den Zugang zu qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung verbessern könnte. Ansatz Die Bewertung des Zustands der Primärversorgung in Griechenland erfolgte auf der Grundlage vorhandener Literatur, Besuche vor Ort in der Primärversorgung und Konsultationen mit Interessengruppen. ErgebnisseDie Verwaltung der Primärversorgung (und des Gesundheitswesens im Allgemeinen) ist fragmentiert. Es gibt kein System der Zugangskontrolle oder Patientenlisten. Die privaten Zahlungen (formell und informell) sind hoch. Es gibt zu viele Ärzte, aber zu wenige Allgemeinmediziner und Krankenschwestern, und sie sind ungleichmäßig über das Land verteilt. Infolgedessen gibt es Probleme beim Zugang, der Kontinuität, der Koordinierung und der Vollständigkeit der Primärversorgung. SchlussfolgerungenDie Autoren empfehlen die Entwicklung einer klaren Vision und Entwicklungsstrategie zur Stärkung der Primärversorgung. Ein stufenweiser Zugang zur Sekundärversorgung sollte durch die Einführung obligatorischer Überweisungen realisiert werden. Die Primärversorgung sollte durch möglichst geringe Eigenbeteiligungen zugänglich sein. Die Rollen des Leistungserbringers und des Leistungserbringers sollten getrennt werden. Die Qualität der Versorgung sollte durch die Entwicklung klinischer Leitlinien und Qualitätsindikatoren verbessert werden. Die Ausbildung von Gesundheitsfachkräften sollte mehr Gewicht auf die Primärversorgung legen, und in der Primärversorgung tätige medizinische Fachkräfte sollten (um-)geschult werden, um die notwendigen Kompetenzen zu erwerben, die für die zu entwickelnden Stellenbeschreibungen für Fachkräfte in der Primärversorgung erforderlich sind. Die Vorteile einer starken Primärversorgung sollten den Patienten und der breiten Öffentlichkeit vermittelt werden.