Anwendung eines Fall-Kontroll-Designs zur Analyse von Abbrüchen in der integrierten verhaltensbezogenen Gesundheitsversorgung James E. Rohrer, Kurt B. Angstman, Jennifer L. Pecina
HintergrundFallkontrolldesigns werden bei Untersuchungen zur Qualitätsverbesserung selten eingesetzt. Der Grund für die Studie war zweifach: (1) um die Durchführbarkeit der Methode in einer Praxisumgebung zu demonstrieren, und (2) weil Abbrüche aus diesem Programm zuvor nicht untersucht worden waren. MethodenAbbruch wurde als Beendigung aufgrund von Kontaktmangel nach zwei aufeinanderfolgenden Monaten definiert. Fünfzig Abbrecher wurden zufällig aus allen Fällen ausgewählt, die im Zeitraum vom 1. März 2008 bis zum 28. Februar 2012 aus dem Programm entlassen wurden. Fünfzig Kontrollpersonen wurden zufällig aus den entlassenen Patienten ausgewählt, die nicht aufgrund von Kontaktmangel aus dem Programm ausschieden. ErgebnisseAbbrüche waren signifikant mit weiblichem Geschlecht (P = 0,015), jüngerem Alter (P = 0,000) und Behandlungsort (P = 0,004) verbunden. Orte, die sich noch in der Eingewöhnungsphase befanden, hatten höhere Abbruchraten. Depressionsdiagnose und -schwere waren nicht signifikant. SchlussfolgerungenDas Fallkontrolldesign ist ein effizienter Ansatz zur retrospektiven Analyse diskreter Qualitätsindikatoren.