Joze? Braspenning, Nicole ABM Ketelaar, Marjan J. Faber, Gert P. Westert, Glyn Elwyn
Hintergrund: In vielen Ländern hat die Marktorientierung im Gesundheitswesen zur Veröffentlichung von vergleichenden Leistungsinformationen (Comparative Performance Information, CPI) geführt. Der Großteil der Forschung auf diesem Gebiet konzentriert sich auf den Inhalt und das Präsentationsformat von CPI, während wenig darüber bekannt ist, wie Verbraucher CPI bewerten und wie diese Informationen genutzt werden. Ziel: Das Ziel dieser Studie war es, den wahrgenommenen Wert zu klären, den CPI den Verbrauchern des Gesundheitswesens bringt.Methoden: Qualitative Forschung mit sechs Fokusgruppeninterviews. 27 Verbraucher des Gesundheitswesens wurden über eine Mailingliste und auf persönliche Einladung rekrutiert. Die Daten aus den Fokusgruppeninterviews wurden transkribiert und einer thematischen Analyse unterzogen. Ergebnisse: Die meisten Teilnehmer kannten CPI nicht und schätzten alternative Informationsquellen mehr als CPI. Durch Gespräche mit anderen Verbrauchern und anhand von CPI-Beispielen konnten die Befragten die Werte und wahrgenommenen Auswirkungen von CPI zum Ausdruck bringen. Zahlreiche zugrunde liegende Werte behinderten die Verwendung von CPI durch Verbraucher, und daher gab die Klärung der Verbraucherwerte Aufschluss über die derzeitige Nichtverwendung von CPI. Schlussfolgerungen: Der CPI wird nur dürftig bewertet, teilweise aufgrund widersprüchlicher Werte der Verbraucher. Daher stellt er noch keine nützliche Informationsquelle zur Krankenhauswahl dar, die über die aktuellen Auswahlgewohnheiten der Verbraucher im Gesundheitswesen hinausgeht. Zukünftige Forschung sollte sich stärker auf die Werte der Verbraucher und deren Einfluss auf die Verwendung des CPI konzentrieren.