Antia Lestido Cardama
Polymerbeschichtungen werden häufig bei Metallkonservendosen verwendet, um diese vor Korrosion zu schützen. Dabei besteht jedoch das Risiko, dass die Dosenbeschichtungen komplexe chemische Gemische wie Monomere, Oligomere, Zusatzstoffe, Verunreinigungen, Reaktionsprodukte usw. in die Lebensmittel abgeben. Um die Sicherheit der Verbraucher zu gewährleisten, müssen analytische Instrumente entwickelt werden, um diese potenziellen Migranten in Lebensmittelverpackungen zu identifizieren. Insgesamt wurden zwölf Konservendosen, die verschiedene Lebensmittelarten (Fisch, Gemüse, Obst usw.) enthalten, als Untersuchungsproben ausgewählt. Nach einer Extraktion mit Acetonitril wurde zur Identifizierung der Migranten zunächst ein nicht zielgerichtetes Screening mittels Gaschromatographie in Verbindung mit Massenspektrometrie (GC-MS) durchgeführt. Im zweiten Teil wurde dann eine gezielte Analyse zur gleichzeitigen Bestimmung von dreizehn Verbindungen durchgeführt, darunter Bisphenole (BPA, BPB, BPC, BPE, BPF, BPG) und BADGEs, und zwar durch Flüssigchromatographie gekoppelt mit Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS) mit chemischer Ionisation bei Atmosphärendruck (APCI). Die Trennung der Analyten erfolgte auf einer Phenosphere 80A ODS-Säule (150 x 3,2 mm, 3 µm) und unter Verwendung eines Gradienten aus Wasser und Acetonitril:Methanol (50:50) als mobile Phase. Die Untersuchung ergab das Vorhandensein einer großen Vielzahl von Verbindungen, darunter Weichmacher, Photoinitiatoren, Antioxidantien, Schmiermittel usw. Die entwickelte LC-MS/MS-Methode erwies sich als hervorragendes analytisches Instrument zur Bestätigung des Vorhandenseins von Bisphenol-verwandten Verbindungen in den Dosenextrakten, wobei Cyclo-Di-BADGE die vorherrschende nachgewiesene Verbindung war. Die Studie wurde finanziell unterstützt vom Ministerio de Ciencia, Innovación y Universidades, vom Fondo Europeo de Desarrollo Regional (FEDER) und von der Agencia Estatal de Investigación Ref.No. PGC2018-094518-B-I00 „MIGRACOATING“.