Niroshan Siriwardena, Jane V Dyas, Fiona Togher
Hintergrund: Behandlungstreue wurde früher als das Ausmaß definiert, in dem eine Behandlung oder Intervention den Teilnehmern wie beabsichtigt verabreicht wird. Eine Unterberichterstattung über die Treue in randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) komplexer Interventionen in der Primärversorgung verringert unsere Zuversicht, dass die Ergebnisse auf die untersuchte Behandlung oder Intervention und nicht auf unbekannte Störfaktoren zurückzuführen sind. Ziel: Wir wollten die Behandlungstreue (im Folgenden als Interventionstreue bezeichnet) einer pädagogischen Intervention untersuchen, die an Teams von Allgemeinärzten verabreicht wird und die Behandlung von Schlaflosigkeit in der Primärversorgung verbessern soll. Methode: Wir führten Telefoninterviews mit Patienten und Ärzten, die am Interventionsarm der Studie teilnahmen, um die Studientreue zu untersuchen. Die qualitative Analyse wurde mithilfe ständiger Vergleiche und a priori-Themen (Kategorien) durchgeführt: „Einhaltung der Durchführung der Intervention“, „Patienten erhielten und verstanden die Intervention“ und „Patientenumsetzung“. Ergebnisse: Wenn das Interventionsprotokoll vom Arzt nicht eingehalten wurde, verringerten sich die Patientenaufnahme, das Verständnis und die Umsetzung. Rekrutierungsschwierigkeiten im Hinblick auf die Zeitspanne zwischen der ersten Rekrutierung für die Studie und der Teilnahme an einer Interventionsberatung verringerten ebenfalls die Wirksamkeit der Intervention. Patienteneigenschaften wie Lern- und Engagementmotivation trugen zum Erfolg der Intervention bei. Schlussfolgerung Qualitative Methoden mit kurzen Telefoninterviews sind eine effektive Möglichkeit, die Datentiefe zu sammeln, die zur Beurteilung der Interventionstreue erforderlich ist. Die Überwachung der Interventionstreue sollte ein wichtiger Bestandteil des endgültigen Studiendesigns sein.