Olutayo Ariyo
Anatomische Varianten der Arteria radialis kommen oft einzeln vor, gelegentlich können aber auch zwei oder mehr Varianten gleichzeitig auftreten. Einige der Varianten können ätiologische Ursachen für Verfahrenskomplikationen haben, wenn sie als Gefäß der Wahl bei perkutanen Koronarverfahren eingesetzt wird. Wir präsentieren eine Arteria brachioradialis mit mehreren gleichzeitig auftretenden anatomischen Komorbiditäten, die die Wahrscheinlichkeit von Verfahrenskomplikationen erhöhen können, wenn sie als Gefäß der Wahl bei einem transradialen perkutanen Koronarverfahren an der linken Extremität einer 68-jährigen Leiche eingesetzt wird. Zu den festgestellten Varianten gehörten ein hoher Ursprung, die Arterie entspringt medial aus dem dritten Teil der Arteria axillaris (brachioradial), eine Hypoplasie der Arterie (Durchmesser < 1,8 mm) sowie eine mäßige Krümmung der Arterie direkt proximal der Ellenbogenbeuge und, noch wichtiger, eine Arterie mit einem stenotischen proximalen Ursprung.
Die Arterie verlief am Ursprung medial und posterior zum Nervus ulnaris, dann nach superolateral und prallte auf den Nervus ulnaris. Knapp proximal der Ellenbeuge verlief die Arterie ein Stück weit anterior zum Nervus medianus, bevor sie die Morphologie einer normalen Arteria radialis im Unterarm annahm. Eine Arteria radialis mit mehreren koexistierenden Varianten erhöht wahrscheinlich die Wahrscheinlichkeit von Verfahrenskomplikationen, einschließlich Verfahrensverlängerung oder Versagen bei perkutanen Koronarverfahren. Die Dokumentation von Varianten der Arteria radialis liefert Chirurgen, Spezialisten und Radiologen daher interventionelle Erkenntnisse.